Ich hatte die Gelegenheit, an einem Workshop der VHS-Zehlendorf mit dem Titel „Wir bauen einen Solarofen“ mitzumachen. Es waren zusammen etwa 12 Teilnehmer*innen, dazu der Dozent, Herr Dr. Ehmler, der uns den vom ihm entwickelten „Lightoven“ vorstellte und das Funktionsprinzip erläuterte. Anschließend ging es an die Arbeit und aus alten Plakaten, etwas Reflektionsfolie und ein paar Schrauben entstand in etwa 20 Minuten der erste Solarofen.

Zuerst mussten die beiden A2-Platten aus Hohlkammerprofil mit der Refektionsfolie beklebt werden, was zu zwei am besten geht. Anschließend die markierten Löcher ausstanzen und entlang der vorgezeichneten Linien etwas ausschneiden. Anschließend werden die Teile mit wenigen Schrauben fixtiert – fertig.

Die spezielle Form des Solarofens bewirkt, dass sich die eintreffenden Sonnenstahlen im einem senkrechten Streifen bündeln, in den der Kochtopf gestellt und damit stark aufgeheizt wird. Die Heizleistung kann dabei bis zum 500 Watt betragen (je nach Sonnenstand und Einstrahlung), ausreichend um Temperaturen über 100 Grad zu erzielen.
Zusammengeklappt ist der Ofen kaum größer als DIN A4 und ca 3 cm dick. Somit kann er problemlos überall verstaut oder z.B. zum Camping mitgenommen werden. Auch als „Notofen“ geeignet…wenn man der Strom ausfallen sollte.
Heute wollte ich den Ofen auch gleich ausprobieren und erst einmal ganz simpel etwas Eintopf aufwärmen. Die Sonne lacht vom Februarhimmel, sollte kein Problem sein.

Ich stelle den Ofen in den Garten, richte ihn zur Sonne aus (am Ofen ist eine Positionierungshilfe angebracht) und stelle das Gefäß auf einem Metallständer in den Ofen. Man merkt sofort, wie warm, fast heiß, es dort ist.
Mit einer Thermographiekamera, die Wärmestrahlung in sichtbare Bilder wandelt, erkennt man sofort, dass der Ofen funktioniert. Bereits nach 3 Minuten erreicht das Kunststoffgefäß am Rand 90 Grad.

Das Fadenkreuz zeigt auf den Gefäßrand, dahinter sieht man die Reflektion der Wärmestrahlung (Gefäß mehrfach sichtbar).
Nach weiteren 7 Minuten kann ich die Suppe essen, sie hat 60 Grad erreicht – schon zu heiß. Die Mikrowelle ist aus geblieben, kein Stromverbrauch nötig.
Ich werde in den nächsten Wochen damit experimentieren und freue mich auf mein erstes „Solarbrot“.
Wer mehr wissen möchte, kann die Homepage des Lightovens besuchen und dort ggf. auch einen fertigen Solarofen, einen Bausatz oder Zubehör und Werkzeug bestellen. Besichtigt und ausgeliehen werden kann das Ofen bei uns. Bitte melden Sie sich dazu über das Kontaktformular.
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